Ferdinand Hodler - Eine symbolistische Vision
Hodlers Werk im einmaligen Überblick
Das Kunstmuseum Bern zeigt eine der wichtigsten und umfassendsten Hodler-Ausstellungen mit über 150 Hauptwerken aus allen Schaffensabschnitten. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Museum der Bildenden Künste Budapest und ermöglicht einen einmaligen Überblick über Hodlers Werk. Die internationale Bedeutung des Schweizer Malers soll deutlich gemacht werden. Gezeigt werden seine grossen symbolistischen Figurenbilder im Wechsel mit seinen schönsten Landschaften und in Ergänzung Hodlers Werkgruppe der kranken und sterbenden Geliebten Valentine Godé-Darel sowie eine Auswahl von Selbstbildnissen.
Hodlers symbolistische Vision einer harmonischen Einheit von
Mensch und Natur, die Vision einer alles durchdringenden kosmischen
Einheit, steht im Zentrum dieser Ausstellung. Mit seinen Werken wollte
er die Idee hinter der realen Erscheinung der Dinge zeigen und eine
tiefere Wirklichkeit enthüllen. So hat Hodler die
Wirklichkeitswiedergabe konsequent ins Symbolische gesteigert. Er suchte nach allgemeingültigen Aussagen zur menschlichen Existenz und stellte
Empfindungen symbolisch dar. Der Mensch ist in seinen Werken oft unter
freiem Himmel in seinem elementaren Sein als Teil eines grossen Ganzen
zu erleben. Hodler leistet mit seinem sehr persönlichen Schaffen einen
wichtigen Beitrag zur Avantgarde seiner Zeit.
Beschäftigung mit menschlichen Grundthemen
Hodler beschäftigte sich zeitlebens mit menschlichen Grundthemen wie
Liebe, Tod, Hoffnung, Glaube. Seit seinen Anfängen im Realismus suchte
er nach allgemeinen Gesetzmässigkeiten und ordnenden Strukturen. Er
setzte das Prinzip des Parallelismus in der Komposition vieler seiner
Werke um: Wiederholung ähnlicher Figuren, Spiegelungen, ein streng
symmetrischer Aufbau oder systematische Verschiebungen sind typische
Gestaltungselemente Hodlers. Auch die in der Ausstellung präsentierten
Figurenbilder, Landschaften, Porträts und Selbstbildnisse geben
Aufschluss über Hodlers Arbeitsweise und sein künstlerisches Credo.
Hodlers Werkgruppe der kranken und sterbenden Geliebten Valentine
Godé-Darel ist einmalig in der Geschichte der Kunst und bildet den
Schluss der Ausstellung.
Hochkarätige Grossformate
Erstmals werden verschiedene Fassungen der hochkarätigen symbolistischen Figurenkompositionen systematisch miteinander in Beziehung gesetzt und
so neue Einblicke in Hodlers komplizierte Motiventwicklung ermöglicht.
Die Ausstellung wurde von Matthias Frehner und Katharina Schmidt
konzipiert und wird ab Herbst 2008 in leicht veränderter Form in
Budapest zu sehen sein. Für die Ausstellung in Bern wurde ein
renommierter Ausstellungsarchitekt verpflichtet. Hodlers Werke sind im
gesamten Altbau des Kunstmuseums Bern in eigens für die Ausstellung neu
gestalteten Räumen zu sehen. Ein vielfältiges Rahmenprogramm (inkl.
Symposium) und ein umfangreicher Katalog runden die Ausstellung ab. Der
Katalog enthält eine Reihe wesentlicher neuer Forschungsbeiträge von
internationalen Spezialistinnen und Spezialisten. Er wird nachhaltig zu
einer Neupositionierung Hodlers beitragen.