Das Kunstmuseum Bern und die Credit Suisse vergeben zum dritten Mal den «Credit Suisse Förderpreis Videokunst»
Der im Herbst 2013 zum dritten Mal in den nationalen Fachhochschulen ausgeschriebene Wettbewerb richtete sich an Studierende, die auf innovative Weise mit dem Medium Video umgehen. Der mit CHF 8’000 und einem Platz in der Sammlung des Kunstmuseums Bern dotierte Credit Suisse Förderpreis Videokunst wurde von der fünfköpfigen Jury einstimmig an Nicolas Cilins für «Stalin’s World» vergeben.
Der Nachwuchspreis, der 2011 aus der langjährigen Partnerschaft zwischen dem Kunstmuseum Bern und der Credit Suisse hervorging, bietet jungen Videokunstschaffenden eine Plattform, die ihre Karriere beflügeln kann. Der mit CHF 8’000 und einem Platz in der Sammlung des Kunstmuseums Bern dotierte Preis richtete sich an Studierende an Schweizer Fachhochschulen, die mit dem Medium Video arbeiten. Der Wettbewerb stösst auf wachsendes Interesse und verzeichnete in seiner dritten Auflage eine weitere Zunahme auf insgesamt 56 Bewerbungen.
Die Jury 2014, bestehend aus Dr. Kathleen Bühler (Vorsitz), Filmwissenschaftlerin, Kuratorin Kunstmuseum Bern, Vorstandsmitglied der Bernischen Stiftung für Fotografie, Film und Video, Mario Casanova, Kurator und Direktor des Centro d’Arte Contemporanea Ticino, Bellinzona, Simon Lamunière, Künstler und unabhängiger Kurator, Genf, Ursula Palla, Videokünstlerin Zürich, und Dr. André Rogger, Leiter Fachstelle Kunst und Sammlung Credit Suisse, ist ausgewogen aus Künstlern, Kuratoren und Kunsthistorikern zusammengesetzt. Besonderes Augenmerk legt die Jury auf eine eigenständige stilistische Position, einen präzisen Einsatz der filmischen Mittel, ein zeitgenössisches Thema und erzählerische bzw. darstellerische Prägnanz.
Von 56 zugelassenen Videos schafften es sechs auf die Shortlist. Einstimmig hat die Jury beschlossen, den Credit Suisse Förderpreis Videokunst 2014 an Nicolas Cilins für «Stalin’s World» (2013, HD-Video, Farbe, Ton, 20 Min.) zu verleihen.
Das essayistische – wie der Künstler es selbst nennt – «documentary project» greift das aktuelle Thema der Vergangenheitsbewältigung in Osteuropa auf. Welches Verhältnis entwickelt man zur jüngsten Vergangenheit, wenn ihre Protagonisten zwar langsam aussterben, die Auswirkungen der Geschichte jedoch als Nostalgie und in Form von Denkmälern bis in die Gegenwart hinein spürbar sind? Das ist die grosse Leitfrage, die sein Video anhand eines privaten Vergnügungsparkes, in dem jedes Jahr Paraden Stalins parodisiert aufgeführt werden, verfolgt. Betrieben wird der Park im Süden Litauens durch den Unternehmer Viliumas Malinauskas, der die mittlerweile überzähligen Skulpturen aus der sowjetischen Besatzungszeit Litauens sammelte und inmitten eines Waldes wieder aufstellen liess. Die Skulpturen werden nun auf seinem Grundstück neben Zootieren präsentiert und vom Publikum besucht. Der Videokünstler nähert sich Malinauskas und seinem Park, ohne dem Charisma des Unternehmers zu erliegen und sich von ihm instrumentalisieren zu lassen. Stattdessen sucht er in seinen Bildern die Brüche und Doppeldeutigkeiten in der Inszenierung. Er beobachtet ohne zu urteilen und reiht so Anekdoten aneinander, die das Dilemma zwischen Fiktionalisierung und gleichzeitiger Kommerzialisierung von Geschichte sowie nostalgischer Sehnsucht nach einer Zeit, in der die Arbeitsplätze noch gesichert waren, stimmig aufzeigen.
Um das herausragende Werk einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, wird es im Fenster zur Gegenwart des Kunstmuseums Bern im PROGR/Stadtgalerie vom 27. Februar bis zum 15. März 2014 präsentiert. Der Gewinnerbeitrag und die Werke der Shortlist werden am 21. März 2014 von 18.00 bis 2.00 Uhr in der Credit Suisse Geschäftsstelle am Bundesplatz 2 anlässlich der Museumsnacht Bern gezeigt.
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