Die Sehnsucht lässt alle Dinge blühen…
Van Gogh bis Cézanne, Bonnard bis Matisse. Die Sammlung Hahnloser
Vom Spätsommer 2017 bis zum Frühjahr 2018 «erblüht» das Kunstmuseum Bern mit einer Ausstellung wahrhafter Meisterwerke von Van Gogh, Cézanne, Renoir und Redon, über Hodler, Giacometti, Vallotton und Bonnard bis hin zu Matisse, Marquet und Maillol. Als eine der bisher umfassendsten Ausstellungen der ehemaligen Sammlung Hahnloser vereint die Überblicksschau bedeutende Gemälde, Plastiken und Arbeiten auf Papier der französischen Moderne und Schweizer Avantgarde.
Bis zur geplanten Wiedereröffnung der Villa Flora in Winterthur erhält das Kunstmuseum Bern für die nächsten Jahre, mit den Werken der Hahnloser/Jaeggli Stiftung aus dem Bestand der ehemaligen Sammlung Hahnloser, eine hochkarätige Dauerleihgabe. Dieser ausserordentliche Glücksfall ist nicht zuletzt der Verbundenheit der Hahnloser/Jaeggli Stiftung mit dem Kunstmuseum Bern zu verdanken.
«Vivre notre temps» und «Revolutionskaffee»
Die Sammlung Hahnloser geht zurück auf die Pionierleistung des Sammlerpaars Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler. In den Jahren von 1907 bis 1936 trugen sie gemeinsam an ihrem Wohnsitz, der Villa Flora in Winterthur, eine der bedeutendsten Sammlungen der Klassischen Moderne zusammen. Sammeln und Einstehen für die Kunst ihrer Zeit, im privaten wie öffentlichen Sinn – «vivre notre temps» – nach diesem Credo lebte das Ehepaar Hahnloser. Beide pflegten enge Freundschaften mit Künstlern wie Vallotton, Bonnard oder Matisse, erwarben ihre Kunst und vermittelten sie an Sammler aus dem Freundeskreis und der eigenen Verwandtschaft. Arthur Hahnloser engagierte sich im Vorstand des Kunstvereins Winterthur und Hedy Hahnloser-Bühler lud wöchentlich zum Kunstgespräch bei schwarzem Kaffee in die Villa Flora ein – bald bekannt als «Revolutionskaffee».
Ein Grossteil der ehemaligen Sammlung ging in die von den Nachkommen 1980 gegründete Hahnloser/Jaeggli Stiftung über, die rund 300 Werke – Gemälde und Plastiken sowie zahlreiche Aquarelle, Zeichnungen und Grafiken – umfasst.
Die Ausstellung im Kunstmuseum Bern
Der Ausstellungsrundgang ist chronologisch-thematisch gegliedert. Anhand von Werken der Sammlung sowie ausgewählten Leihgaben aus Privatbesitz und einzelnen Gemälden der Museumssammlung werden verschiedene Kunstströmungen nachgezeichnet: Von Wegbereitern der Moderne, vom Impressionismus und Postimpressionismus, über Vertreter der Künstlergruppe der Nabis bis hin zu den so genannten Fauves. Neben namhaften Vorreitern wie Van Gogh, Cézanne, Toulouse-Lautrec, Monet, Manet und Renoir, finden Werkgruppen der Hahnloser-Künstlerfreunde um Bonnard, Vallotton, Redon, Matisse, Hodler oder Giovanni Giacometti grosse Beachtung. Die internationale Bedeutung der Sammlung wird mittels dieser Werkauswahl betont.
Weiter wird der Bezug zwischen der Sammlung Hahnloser und dem Kunstmuseum Bern aufgezeigt. Beispielsweise konnte der Sohn des Sammlerpaars, Hans Robert Hahnloser, als Ordinarius für Kunstgeschichte und Mitglied des Stiftungsrats des Kunstmuseums Bern, mit Schenkungen aus der Familiensammlung, die Direktionsmitglieder des Kunstmuseum Bern in den 1930er Jahren dazu bewegen, die Sammlungstätigkeit auf die französische Kunst seit dem Impressionismus auszuweiten.
Die Ausstellung ist angereichert mit einem Film und einem Ausstellungssaal zur Villa Flora, wo Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler ein Gesamtkunstwerk schufen, das Leben und Kunst auf einzigartige Weise verband.
Kurator
Matthias Frehner, Direktor Sammlungen Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee
Ausstellungseröffnung: 10.08.2017, 18h30, Kunstmuseum Bern
Kontakt
Maria-Teresa Cano, Leiterin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee, , T +41 31 359 01 89
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