Medienmitteilung Do 12.02.08

Rudolf Mumprecht: weiss schwarz rot. Hommage zum 90. Geburtstag

Rudolf Mumprecht – Maler, Zeichner und Bildpoet

Rudolf Mumprecht nimmt mit seinem Werk, das sich stets im Umfeld von Zeichen und Sprache bewegt, einen bedeutenden Platz in der Schweizer Kunst ein. Das Kunstmuseum Bern freut sich, den neunzigsten Geburtstag von Rudolf Mumprecht mit der Ausstellung „weiss schwarz rot“ feiern zu können. Die Präsentation umfasst eine Auswahl von Gemälden aus den letzten dreissig Jahren und ermöglicht zudem die Entdeckung kleinerer Formate auf Papier.

Der Titel der Ausstellung stammt vom Künstler selber: «weiss rot schwarz» sind die Farben, die das Schaffen Mumprecht’s begleiten und von ganz besonderer Bedeutung sind. «weiss» steht für die Leere – die Leere, die ogleich nach einer Fülle verlangt, «schwarz» dagegen vermittelt die Tiefe und «rot» ist die Farbe, deren Intensität nd Kraft dem Schwarz sehr nahe kommt.

Über Mumprechts Oeuvre
«Mumprechts Unverwechselbarkeit, die innere Stimmigkeit des Ausdrucks und die bestechende, zwingende und strenge Originalität treffen wir eher in den Werken, die auf dem Wesenhaftigen von Weiss und Schwarz aufgebaut sind. Das Weiss der Schrift auf der schwarzen Leinwand; oder umgekehrt das Schwarz der Schrift auf dem weissen Bildgrund. Mumprecht braucht Weiss und Schwarz, um eindrücklich und kraftvoll die Gegensatzpaare Leben und Tod, Tag und Nacht, Wille und Hingabe, Sichtbares und Unsichtbares darzustellen. Gleich einer grossen Metapher stehen sich in diesem Weiss-Schwarz-Kontrast der leere Hintergrund und die nicht entsagende Präsenz des Lebens gegenüber, die Präsenz der Schrift, die sich selbst in einem «für immer» gelebten Akt niederschreibt und sich dann auflöst.» (Stefano Crespi, in: Rudolf Mumprecht, Kat. der Ausstellung in der Pinacoteca comunale, Casa Rusca, Locarno, Locarno, 1992).

Biographisches
Rudolf Mumprecht wurde 1918 in Basel geboren und wuchs in der Stadt Bern auf. Nach jahrelangen Aufenthalten in Paris lebt und arbeitet er in Köniz bei Bern und Brione-Locarno.
Seine Werke sind in vielen privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten, so u. a. im Kunstmuseum Bern, Kunstmuseum Olten, Kunstmuseum Thun, Musée des Beaux-Arts La Chaux-de-Fonds, Pinacoteca comunale Locarno und im Musée de Grenoble.

Für sein Gesamtwerk wurde der Künstler mit folgenden Preisen ausgezeichnet: 1983 Prix de la Fondation Gimmi Lausanne; 1985 Les meilleures affiches suisses; 1995 Preis Paul Haupt AG Bern; 1998 Kulturpreis der Burgergemeinde Bern; 2003 Ehrengabe der UBS Kulturstiftung Zürich.