Hodler//Parallelismus
Zum 100. Todesjahr präsentiert das Kunstmuseum Bern in Kooperation mit den Musées d’art et d’histoire de Genève im Andenken an Ferdinand Hodler eine grosse Sonderausstellung, die das Schaffen eines der bekanntesten Schweizer Künstler aus einem neuen Blickwinkel zeigt: Seiner Theorie des Parallelismus.
«Die Aufgabe […] des Künstlers ist: das ewige Element der Natur, die Schönheit, zum Ausdruck zu bringen», erläuterte Ferdinand Hodler 1897 in seinem Referat Die Aufgabe des Künstlers. Er legt darin seine Wahrnehmung der Welt dar, die er zum Grundprinzip seines Oeuvres erhob. Mit «Schönheit» meinte er die der Natur innewohnende Ordnung: sich wiederholende Formen und Farben, die seines Erachtens beim aufmerksamen Betrachter einen angenehmen Eindruck von Einheit hervorrufen. Hodler glaubte darin ein «Weltgesetz» zu erkennen, das er als «Parallelismus» bezeichnete, und dessen Sichtbarmachung er sich zum Ziel setzte.
Der Künstler, der schon zu Lebzeiten internationales Renommee erlangte, bediente sich mit dem «Parallelismus» eines im 19. Jahrhundert in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen geläufigen Begriffs. Ausgehend von seinen Beobachtungen – etwa Bäumen, die einen Weg säumen, einem Felssturz, Wolken oder Bergen, die sich in einem See spiegeln, erhob er den Parallelismus zum massgeblichen Prinzip seiner Arbeit, umgesetzt durch Kompositionsschemata wie Wiederholung, Symmetrie oder Spiegelung: «Mit der Richtigkeit oder Unrichtigkeit meines Parallelismus steht oder fällt mein Werk. Entweder ist der Parallelismus, wie ich ihn erkannt, umschrieben und angewandt habe, ein Weltgesetz von allgemeiner Gültigkeit und dann ist mein Werk von universeller Bedeutung; oder aber, ich habe mich geirrt und in diesem Falle ist mein Schaffen lauter Selbsttäuschung und Trug.»
Die Ausstellung im Kunstmuseum Bern ermöglicht einen frischen Blick auf Hodlers Werk und seine unverwechselbare Bildsprache, indem sie die Verbindungen zwischen dem Werk des Künstlers und den schriftlich festgehaltenen künstlerischen Ambitionen herstellt. In zehn Kapiteln können Hodlers Theorie und deren bildnerische Umsetzung anhand unterschiedlicher Werk-gruppen und Motive nachvollzogen werden.
Unterstützt werden das Kunstmuseum Bern und die Musées d’art et d’histoire de Genève von einer Vielzahl von Schweizer Institutionen sowie zahlreichen privaten Leihgebern. Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter Katalog mit Fachbeiträgen renommierter Experten erschienen.
Kuratorinnen
Nina Zimmer, Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee
Laurence Madeline, Paris
Mit der Unterstützung von
Kanton Bern, Credit Suisse, Ernst Göhner Stiftung, Ursula Wirz-Stiftung, Vinetum Stiftung, Ruth & Arthur Scherbarth Stiftung, Pierre Kottelat, Ruedi A. Wassmer
Kontakt
Maria-Teresa Cano Leiterin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee , T +41 (0)31 328 09 44
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