Bestandsaufnahme Gurlitt «Entartete Kunst» – Beschlagnahmt und verkauft
Das Kunstmuseum Bern eröffnet die Ausstellung Bestandsaufnahme Gurlitt. «Entartete Kunst» – Beschlagnahmt und verkauft. Nachdem das Kunstmuseum Bern 2014 überraschend von Cornelius Gurlitt (1932–2014) in seinem Testament als Universalerbe eingesetzt wurde, stellen das Kunstmuseum Bern und die Bundeskunsthalle in Bonn nun unter dem Ausstellungstitel Bestandsaufnahme Gurlitt zeitgleich Teile dieses umfangreichen Bestandes erstmals einer breiten Öffentlichkeit vor.
Unter dem Titel «Entartete Kunst» – Beschlagnahmt und verkauft liegt der Schwerpunkt der Berner Ausstellung auf der von den Nationalsozialisten verfemten Moderne, während Bonn den Fokus auf den NS-Kunstraub und die Folgen legt.
Das Kunstmuseum Bern zeigt rund 160 Werke, von denen die meisten während der Aktion «Entartete Kunst» 1937 und 1938 in deutschen Sammlungen beschlagnahmt worden sind. Diese Bestände umfassen hauptsächlich Arbeiten auf Papier, darunter herausragende Werke des Expressionismus, des Konstruktivismus und des Verismus. Vertreten sind Künstler wie Ernst Ludwig Kirchner, Franz Marc und Otto Dix. Gleichzeitig werden in der Ausstellung die politischen Vorgänge thematisiert, die zur Diffamierung der Moderne als «entartet» und deren Zerstörung und Verkauf führten. Besonderes Augenmerk liegt auf den Schicksalen der von Feme und Verfolgung betroffenen Künstlerinnen und Künstler. Die einschneidenden historischen Ereignisse werden in direkte Beziehung zur historischen Figur Hildebrand Gurlitts (Vater von Cornelius) in all ihrer Widersprüchlichkeit gesetzt: Dokumente und Schriften aus seinem Nachlass geben Aufschluss über den Werdegang vom Museumsdirektor und Verfechter der Moderne zu einem der wichtigsten Kunsthändler im «Dritten Reich». Überdies bietet die Ausstellung im Rahmen der Werkstatt Provenienzforschung die Möglichkeit, das durch den «Kunstfund Gurlitt» prominent gewordene Feld der Provenienzforschung kennenzulernen.
In der Ausstellung wird der SRF-Dokumentationsfilm «Gurlitts Schatten» durchgehend gezeigt.
Kuratorenteam
Dr. Nina Zimmer, Direktorin Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee
Dr. Matthias Frehner, Direktor Sammlungen Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee
Dr. Nikola Doll, Leiterin Provenienzforschung Kunstmuseum Bern
Prof.(em.) Dr. Georg Kreis, Historiker, Universität Basel
Die Bonner Ausstellung wird anschliessend vom 13. April – 1. Juli 2018 im Kunstmuseum Bern gezeigt.
Das Kunstmuseum Bern möchte allen Interessierten die Möglichkeit geben, die Ausstellung Bestandsaufnahme Gurlitt zu besuchen. Daher ist an den Eröffnungstagen, am 2. und 3. November, der Eintritt in die Ausstellung jeweils frei.
Neu bietet das Kunstmuseum die Möglichkeit an, Eintrittstickets für die Ausstellung Bestandsaufnahme Gurlitt via Reservix online zu erwerben: www.kunstmuseumbern.ch/GurlittTickets.
Im Pressebereich stehen Videomaterial, Ausstellungsteaser sowie –trailer zum freien Download zur Verfügung.
Kontakt Maria-Teresa Cano, Leiterin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee, , T +41 31 359 01 89
Zeitgleich in der Bundeskunsthalle in Bonn
Bestandsaufnahme Gurlitt. Der NS-Kunstraub und die Folgen
3. November 2017 – 11. März 2018
Zum Pressebereich
(Loggen Sie sich bitte ein um Bilder herunterzuladen)