Cécile Wick Atmosphäre der Durchlässigkeit

Ihre Bilder findet Cécile Wick zuhause und auf Reisen – u.a. in die Alpen, nach Island, Amerika, Japan. Bei der Wahl ihrer Motive konzentriert sie sich auf das Elementare der Erscheinungen: Städte und Landschaften, Berge, Felsen, Flüsse und Meere, Blumen und Blüten. Cécile Wick ist jedoch keine Bilderjägerin; die Bilder kommen vielmehr zu ihr. Voraussetzung dafür ist ein «Sich-Zurücknehmen», das Cécile Wick als «Atmosphäre der Durchlässigkeit» beschreibt. Der Ausstellungstitel spielt auf diese Grundbedingung von Cécile Wicks Wahrnehmung der Welt, aber auch auf die charakteristische Ästhetik ihrer Bilder an.

Cécile Wick schafft mit unkonventionellem, experimentellem Einsatz der technischen Mittel Fotografien mit ausgesprochen malerischen Qualitäten. Ihre Suche nach deren adäquater Umsetzung führte sie zur Druckgrafik, insbesondere zur Heliogravur und zum Inkjetprint – beides Techniken, die es ihr erlauben, das konventionelle Fotopapier zu vermeiden und stattdessen die Fotografien auf verschiedene, normale Papiere zu drucken.

In der Ausstellung sind siebzehn Serien bestehend aus zwei bis einundzwanzig Werken zu sehen. Die grösste Gruppe bilden die Heliogravuren. Diese lange vergessene Drucktechnik machte Cécile Wick in Zusammenarbeit mit dem Atelier de Gravure de l’AJAC in Moutier in zahlreichen Experimenten für sich nutzbar. Das manuelle Druckverfahren ermöglicht es der Künstlerin, Farbvaleurs in feinsten Abstufungen wiederzugeben und eignet sich für die Umsetzung der früher oft mit der Camera obscura, heute mit einer einfachen Digitalkamera aufgenommenen Bilder Cécile Wicks besonders gut. Die malerischen Eigenschaften ihrer Fotografien, die Unschärfen an den Rändern der Motive und subtilen Übergänge zwischen Schwarz, Grau und Weiss, können mit dieser Drucktechnik sogar noch verstärkt werden. Seit 2005 entstehen auch farbige Heliogravuren, welche den Sujets eine künstliche, unserer Zeit entrückte Schönheit verleihen.