Medienmitteilung

Itten - Klee. Kosmos Farbe, 30.11.2012 – 01.04.2013

Zwei Meister der Farbe im Dialog

Die Ausstellung im Kunstmuseum Bern veranschaulicht anhand berühmter Schlüsselwerke die Auseinandersetzung von Johannes Itten und Paul Klee mit dem Thema der Farbe. Beide Künstler entwickelten bedeutende Farbenlehren und haben ihre Überlegungen zur Farbe umfassend in ihren künstlerischen Werken berücksichtigt. Die Ausstellung ist die erste Schau, welche Johannes Itten und Paul Klee im künstlerischen Paarlauf zeigt.

Johannes Itten und Paul Klee im Dialog zu zeigen, scheint an sich naheliegend. Die Lebenswege und Schaffensbahnen beider Künstler haben sich mehrfach gekreuzt: So hat Itten seine ersten künstlerischen Impulse vom Vater Paul Klees erhalten; umgekehrt ist Klees Berufung ans Weimarer Bauhaus massgeblich von Itten befördert worden. Beide Künstler haben ihre Auseinandersetzung mit den Fragen der Farbenlehre und der Ordnung des Farbkosmos nahezu gleichzeitig im Jahre 1914/1915 begonnen: Klee auf seiner Tunisreise, Itten unter dem Eindruck der Farbenlehre Adolf Hölzels in Stuttgart. Itten und Klee haben über Jahre hinweg ihre künstlerische Arbeit beiderseits wahrgenommen und auch Werke ausgetauscht.

Erste gemeinsame Ausstellung
Umso überraschender ist es, dass Johannes Itten und Paul Klee bislang nicht in einer monographischen Ausstellung im künstlerischen Paarlauf gezeigt worden sind. Erstmals kann in der Ausstellung im Kunstmuseum Bern auch gezeigt werden, dass nicht nur Klee Itten, sondern auch Itten Klee inspirierte und dass beide aus gemeinsamen Quellen schöpften. Zudem sind beide Künstler geprägt von der Vorstellung, dass die Ordnung der Farben gesetzmässig strukturiert ist als in sich geschlossener Kosmos.

Vielseitige Aspekte der Farbe
Die Ausstellung verdeutlicht die Wichtigkeit und unterschiedlichen Aspekte der Farbe im künstlerischen Schaffen und in der Kunstlehre von Itten und Klee. Themen in der Ausstellung sind u.a. Farbe und Esoterik, Farbharmonie, Farbe und Abstraktion, Farbe und Natur. Die Werke in der Ausstellung sind chronologisch in elf Etappen gegliedert. Die Inszenierung greift mit grauen Wandflächen Ittens und Klees Vorstellung von Grau als Zentrum des Farbkosmos auf. Zudem stammen die Farben, die den Raumnummern unterlegt sind, aus Ittens Farbkreis, den die Besucher so gewissermassen durchschreiten.

Schlüsselwerke aus verschiedenen Sammlungen
Das Kunstmuseum Bern besitzt als Haus der Johannes Itten-Stiftung zahlreiche Schlüsselwerke von Johannes Itten. Auch Paul Klee ist prominent in der Sammlung vertreten, z.B. mit dem Gemälde Ad Parnassum, das als Klees gemaltes künstlerisches Vermächtnis zur Farbe bezeichnet werden kann. Für die Ausstellung konnten zudem Leihgaben aus renommierten Kunstmuseen und Privatsammlung zusammengetragen werden, so aus der Pinakothek der Moderne in München, der Albertina in Wien und der Fondation Beyeler in Basel. Die Entscheidung des Martin-Gropius-Baus, die Ausstellung anschliessend in Berlin zu zeigen, bestätigt, wie spannend dieses Ausstellungsthema ist.

Kontakt: Brigit Bucher, , T +41 31 328 09 21
Bilder: Marie Louise Suter, , T +41 31 328 09 53