Graphisches Kabinett: «Chiaroscuro». Italienische Farbholzschnitte des 16. und 17. Jahrhunderts
Nach den Ausstellungen des graphischen Werks der Carracci 2007 sowie von Hendrick Goltzius 2009 setzt das Kunstmuseum Bern die Präsentation seiner Bestände alter Druckgraphik fort. In diesem Jahr wird ein kleines Konvolut von Farbholzschnitten der italienischen Renaissance und des Barock gezeigt.
Diese Chiaroscuro-Holzschnitte nehmen in der Kunst der Graphik eine besondere Stellung ein. Die kurz nach 1500 in Deutschland entstandene neue Technik, die lineare Zeichnung der Strichplatte mittels einer oder mehreren Tonplatten um Farbflächen zu ergänzen, war eine Weiterentwicklung des herkömmlichen Einplattenholzschnittes. Sie eröffnete dem sonst linienbetonten Holzschnitt neue Ausdrucksmöglichkeiten: Wie bei einer lavierten und weiss gehöhten Pinselzeichnung konnten nun reiche Farbwirkungen und malerische Licht- und Schatteneffekte erzielt werden.In der Ausstellung sind Werke von Künstlern wie Ugo da Carpi, der den Farbdruck in Italien einführte, Andrea Andreani und Bartolomeo Coriolano vertreten, die nach Vorlagen von Raffael, Parmigianino, Federico Barocci und Guido Reni arbeiteten.