Medienmitteilung Ma 10.09.2019

«Zukunft Kunstmuseum Bern» Vorstellung der Projektdossiers

In den letzten Monaten hat das Museum die Öffentlichkeit zum Dialog über das Kunstmuseum der Zukunft eingeladen. Die Erkenntnisse aus den öffentlichen Panels, Workshops und der Online-Befragung wurden gemeinsam mit den Anregungen aus Fördervereinen und assoziierten Stiftungen sowie aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Interessenverbänden in drei Lösungskonzepte eingearbeitet. Zum Abschluss der Initialisierungsphase werden die Projektdossiers nun der Öffentlichkeit vorgestellt. Diese dienen als Grundlage für den geplanten Architekturwettberwerb.

Klar ist: Je mehr sich das Leben im digitalen Zeitalter in den virtuellen Raum verschiebt, desto wichtiger ist der Wertedialog in der gelebten Realität. Kunst und Kultur schaffen hier neue Zugänge zu Auseinandersetzung und gesellschaftlicher Identität. Deshalb gilt es, das Kunstmuseum als interaktives Kommunikationsgefäss neu zu denken. Eine besondere Rolle kommt der Gegenwartskunst zu: durch den Einbezug aller Medien ist sie eine Schule der Wahrnehmung für alle Sinne und Grundlage für eine reflektierte Auseinandersetzung mit unserer gesellschaftlichen Realität im Jetzt und Heute.

«Der offene Dialog ist ein Versprechen an die Zukunft und das neue Kunstmuseum für Bern eine grosse Chance. Wir wollen der Bevölkerung an der Hodlerstrasse ein einmaliges Kunst- und Kulturerlebnis ermöglichen, indem wir auch im digitalen Zeitalter die persönliche Begegnung und den direkten Austausch pflegen. Denn nur gemeinsam können wir die Zukunft des Kunstmuseum Bern gestalten», hält Jonathan Gimmel, Präsident der Dachstiftung Kunstmuseum Bern - Zentrum Paul Klee, fest.

Das neue Kunstmuseum soll deshalb gleichermassen von mehr Gegenwartskunst und historischer Sammlung in neu konzipierten, lichten Räumlichkeiten mit Kunstvermittlung, Begegnung, Bildung und Gemütlichkeit im Zentrum des Gebäudes geprägt werden. Hierzu braucht es deutlich mehr Raum: mindestens 1'000 m2 zusätzliche Ausstellungsfläche sind erforderlich. Zudem braucht es mehr Flächen für Begegnung, Kunstvermittlung, Forschung und internationalen Austausch, Stärkung der Provenienzforschung und neue Räumlichkeiten für die konservatorische Pflege von über 50'000 Kunstwerken.

«Zentral ist für uns, mehr Raum zu gewinnen – insbesondere für die Gegenwartskunst und die Kunstvermittlung. Wir wollen Räume, die gleichzeitig unserer hochkarätigen Sammlung gerecht werden, Orte der Begegnung und Bildung sind und zum Verweilen einladen», erläutert Nina Zimmer, Direktorin Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee. «So können wir unseren Besucherinnen und Besuchern optimale Ausstellungserlebnisse ermöglichen.»

Nur ein Neubau mit deutlich grösserem Volumen gewährleistet, dass sich das Kunstmuseum Bern auch in Zukunft im Kreis der führenden Schweizer Museen behaupten und seine Potenziale ausschöpfen kann: jene seiner herausragenden Sammlungen, wie auch die Lage inmitten der einzigartigen Berner Altstadt.

«Ein Neubau bedeutet auch für den Verein der Freunde Kunstmuseum Bern eine neue Ära: Die umfangreiche und einmalige Kunstsammlung, die er seit nunmehr 100 Jahren ideell und materiell mitgestaltet, sowie die bedeutenden Bestände der assoziierten Stiftungen können einem breiten Publikum bestmöglich zugänglich gemacht werden», erklärt Sabine Hahnloser-Tschopp, Präsidentin Sammlungsausschuss Dachstiftung Kunstmuseum Bern- Zentrum Paul Klee.

Wenn das Kunstmuseum der Zukunft – eingebettet zwischen Kunstmeile Hodlerstrasse und dem Aarehang – als Ausgangspunkt für ein einzigartiges, ganzheitliches Kunst- und Kulturerlebnis für Jung und Alt, versierte Kunstinteressierte und eine in ihrer ganzen Vielfalt inklusiv verstanden Bevölkerung für den Kanton Bern dienen will, dann steht das Lösungskonzept 3 «Neubau» eindeutig im Vordergrund.

«Nur ein Neubau bietet uns die Möglichkeit für einen deutlich effizienteren und ressourcenschonenderen Betrieb mit zeitgemässen Standards, Stichwort «Green Museum», so Thomas Soraperra, kaufmännischer Direktor Kunstmuseum Bern. «Zudem können wir als wichtiges Ergebnis unserer Befragungen und Workshops einen offenen, einladenden Eingangsbereich schaffen, der mit der Stadt kommuniziert und Hemmschwellen abbaut.»

Zudem eröffnen sich nur durch einen Neubau auch im Zentrum Paul Klee Entwicklungschancen : An der Hodlerstrasse 6 soll für die ortsungebundene Administration ein Servicecenter entstehen, damit längerfristig im Südhügel Zentrum Paul Klee – z.B. im Kontext Bauhaus, Design, Architektur – eine neue Nutzung möglich wird.

Das Kunstmuseum der Zukunft soll sich zur Stadt aber auch zum Aarehang öffnen: Diese Offenheit lädt dazu ein, einen neuen Ort der Begegnung entstehen zu lassen, in welchem Kunst in allen Dimensionen erlebbar wird. In der Verlängerung der Genfergasse soll ein neuer Fussweg zur Aare entstehen. In Kombination mit dem Hangkantenweg entsteht so ein attraktiver und naturnaher Erlebnisraum, welcher dem Museum eine neue Interaktion zwischen Innenstadt und Aarehang erlaubt. Und es braucht eine umfassende Neugestaltung der Hodlerstrasse, mit welcher die Altstadtqualitäten mit dem Kunsterlebnis in einmaliger Weise verbunden und der öffentliche Raum mit neuen Sinneseindrücken und Treffpunkten bereichert werden können.

Weiterführende Informationen entnehmen Sie bitte dem Management Summary und den ausführlichen Ergebnisdossiers.

Kontakt

Maria-Teresa Cano
Leiterin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee, , T +41 31 328 09 44