Wiederbegegnung mit dem berühmten Bilderbuch-Künstler
Faltertanz und Hundefest. Ernst Kreidolf und die Tiere
Neben Pflanzen zeigen Ernst Kreidolfs Werke auch immer wieder Tiere mit menschlichen Zügen. Im Depot des Kunstmuseums Bern finden sich Zeichnungen von Grashüpfern, Schmetterlingen, Katzen oder Hunden, die dank der Ausstellung «Faltertanz und Hundefest» teilweise zum ersten Mal den Weg an die Öffentlichkeit finden.
Nachdem die Ausstellungen Ernst Kreidolf und die Kunstgeschichte, Kunst und Kinderbuch um 1900 (2002) und Ernst Kreidolf und seine Malerfreunde (2007) dezidiert Kreidolfs künstlerischen Wurzeln nachspürten, richtet sich Faltertanz und Hundefest. Kreidolf und die Tiere ausdrücklich an ein Publikum, das sich eine Wiederbegegnung mit den allseits bekannten und beliebten Schöpfungen des Künstlers wünscht.
Kreidolfs Fähigkeit, Pflanzen nicht nur naturnah darzustellen, sondern sie bei Bedarf auch zu vermenschlichen, erfährt immer wieder grosse Bewunderung und wurde bereits mehrfach thematisiert. Doch Kreidolf war nicht nur ein ausgewiesener Botaniker, sondern auch ein groβer Tierfreund. Alles was kriecht, fliegt und läuft fand seine liebevolle Aufmerksamkeit, vom kleinen Käfer bis zum Elefanten. Unter den Insekten schätzte er besonders Grashupfer und Schmetterlinge, daneben spielen Katzen und Hunde in seinem Werk eine wichtige Rolle. Wie die Pflanzen konnten auch Tiere vermenschlicht werden, wobei es dem Künstler auch hier zentrales Anliegen war, die der jeweiligen Spezies typischen Eigenheiten herauszustellen und sie nicht artfremde „Rollen spielen“ zu lassen. Besonders eindrücklich kommt dieses Einfühlungsvermögen in den Bilderbüchern „Sommervögel“ (1908), „Lenzgesind“ (1926) und „Das Hundefest“ (1928) zum Ausdruck.
Die Ausstellung präsentiert Kreidolfs bekannte Schöpfungen, aber auch selten beziehungsweise noch nie gezeigte Werke zum Thema Tier. Sie besteht aus sechs Kapiteln. Nach einem Auftakt, wo das von wissenschaftlicher Neugier und realistischer Darstellungskonvention geprägte Frühwerk im Zentrum steht, wird je ein Raum den Hunden, den Schmetterlingen, den Grashupfern und anderen Insekten, den Phantasie- und Fabelwesen sowie anderen Tieren gewidmet sein.
Die Präsentation wird vorwiegend aus den im Kunstmuseum Bern als Depositum gelagerten Beständen des Vereins Ernst Kreidolf bestückt.