Chile-Schwiez: Ein künstlerisches Forschungsprojekt
«DISLOCACIÓN» Kulturelle Verortung in Zeiten der Globalisierung
Anlässlich des 200 Jahr-Jubiläums der Unabhängigkeit von Chile wurde die chilenisch-schweizerische Künstlerin Ingrid Wildi Merino von der Schweizer Botschaft in Santiago eingeladen, eine Ausstellung zu entwickeln. Das so entstandene Projekt, welches 2010 bereits in Santiago de Chile zu sehen war, wird nun im Kunstmuseum Bern gezeigt.
Zu sehen sind eigens für die Ausstellung entwickelte Werke von
Kunstschaffenden aus Chile und der Schweiz, die die allgemeinen
Lebensumstände in Zeiten der Globalisierung einer künstlerischen Analyse unterziehen.
Chile zeichnet sich durch eine blühende Gegenwartskunstszene
aus, die es in Europa noch zu entdecken gilt. Zwanzig
Jahre nach Ende der Diktatur Augusto Pinochets setzen sich
Kunstschaffende mit deren Erbe sowie den verstärkten Auswüchsen
neoliberaler Wirtschaftspolitik in ihrem Alltag auseinander.
Orientiert an der Situation in Chile thematisieren die Werke in der
Ausstellung Phänomene, die sich in der ganzen Welt beobachten lassen:
Entwurzelung und Heimatlosigkeit als Folge globaler wirtschaftlicher
und politischer Entwicklungen, die Probleme mangelnder Integration,
fehlende Sprachkenntnisse, Arbeits- und Perspektivlosigkeit. Deutlich
wird aber auch, wie kreativ eine betroffene Bevölkerung mit der
Herausforderung dieser Umstände umzugehen weiss.
Mit Werken von: Ursula Biemann, Sylvie Boisseau & Frank Westermeyer, Juan
Castillo, Thomas Hirschhorn, Alfredo Jaar, Voluspa Jarpa, Mario Navarro, Bernardo Oyarzun, RELAX (chiarenza & hauser & co), 000Estudio,
Lotty Rosenfeld, Ingrid Wildi Merino, Camilo Yáñez