Ausstellungen 14.09.2018 – 13.01.2019 CHF 22/18/10

Hodler//Parallelismus

Bereits zu Lebzeiten zählt Ferdinand Hodler zu den bekanntesten Malern der Schweiz. Zu Ehren seines 100. Todesjahres präsentieren das Kunstmuseum Bern und die Musées d’art et d’histoire de Genève eine Sonderausstellung, die das Schaffen des Künstlers aus dem Blickwinkel seiner Theorie des «Parallelismus» zeigt.

Das grundlegende Konzept seiner Arbeit stellt Hodler 1897 in einem in Fribourg gehaltenen Referat mit dem Titel «Die Aufgabe des Künstlers » vor. Anhand seiner Beobachtungen von Natur und Mensch gelangt er zur Auffassung, dass Bäume, die einen Weg säumen, Wolken oder Berge, die sich in einem See spiegeln, ebenso wie eine Gruppe von Personen in parallelen Mustern organisiert sind. Die in der Natur erkannte Ordnung suchte er in seinen Werken systematisch durch verschiedene Kompositionsprinzipien wie Symmetrien, Spiegelungen und Wiederholungen hervorzuheben – mit dem Ziel, so Hodler, eine «gesteigerte, vereinfachte Natur» zu schaffen, «die von allen unbedeutenden Details befreit ist».

Hodler wendet seine Theorie auf alle Genres an: Landschaften ebenso wie Figurenbilder, historische Szenen oder Porträts sind den Grundsätzen von Horizontalität, Vertikalität oder Symmetrie untergeordnet. Nebst diesen formalen Aspekten hat sich der Künstler für den Parallelismus der Empfindungen interessiert: Auch die Gefühlsregungen – die sich in den Gesichtszügen, den Gesten oder der Körperhaltung einer Person widerspiegeln – weisen Parallelen auf, da alle Menschen den gleichen Elementarkräften wie Hunger, Leid und Tod unterworfen sind. Die äusseren wie inneren Gesetzmässigkeiten wiederholen sich von Bild zu Bild, so dass werkübergreifende Zusammenhänge entstehen.

Seinen ästhetischen Prinzipien folgend hat Hodler ein kraftvolles OEuvre geschaffen, das sich durch ausgewogene und harmonische Kompositionen auszeichnet. Er hat eine einfach zugängliche Malerei verfolgt, die dem Betrachter fern von intellektuellen Deutungsversuchen eine visuelle und sinnlicheErfahrung ermöglicht.

Eine Kooperation von Kunstmuseum Bern und den Musées d’art et d’histoire de Genève.

Kuratorinnen: Nina Zimmer, Laurence Madeline

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Ausstellungsführer Hodler//Parallelismus