Fenster zur Gegenwart - Werke aus der Sammlung
Kunstmuseum Bern @ PROGR Loredana Sperini – Last Door
Fragmentierung und ungewöhnliche Materialverbindungen sind wesentliche Parameter im plastischen Schaffen von Loredana Sperini. Im Fenster zur Gegenwart zeigt das Kunstmuseum Bern Arbeiten aus unterschiedlichen Werkphasen sowie Leihgaben neuerer Werke, welche dieses für die Künstlerin typische Arrangement wie ein roter Faden miteinander verbindet. Loredana Sperinis Interesse konzentriert sich dabei auf die Frage nach der Konstruktion des menschlichen Körpers, der für die Künstlerin als Ganzes und Unversehrtes nicht existiert, sondern stetigem Wandel und Neuformierung unterworfen ist.
Mit der Fragestellung rund um den Körper als Austragungsort von Erinnerung greift die Künstlerin ein in der westlichen Kunstgeschichte zentrales Thema auf. Seit geraumer Zeit setzt die Künstlerin den Werkstoff Wachs für ihre Plastiken ein. Anfänglich goss sie damit einzelne Gliedmasse wie Hände und Finger ab und färbte diese mit leuchtenden Pigmenten. Die farbliche Verfremdung und Fragmentierung läuteten eine schrittwiese Loslösung vom Figürlichen ein, so dass die Künstlerin die Frage nach der (De)Konstruktion eines Körpers heute vermehrt an abstrakten Gebilden vollzieht und dabei häufig mit ungewöhnlichen Materialverbindungen experimentiert – etwa der Zusammenführung von weichem Wachs und hartem Zement.