Terry Fox. Elemental Gestures
Das Kunstmuseum Bern entdeckt in dieser Einzelausstellung, das vielfältige Werk von Terry Fox (1943–2008) bestehend aus Videos, Fotos, Zeichnungen und Objekten wieder. Der amerikanische Performance-, Klang- und Konzeptkünstler gilt als sogenannter artist’s artist, als Künstler, der zwischen den 1970er und 1990er Jahren vor allem in Künstlerkreisen bekannt wurde.
Mit seiner Arbeit ist der Anpruch verbunden, Kunst mit dem Leben zu verschmelzen, wie es in jener Zeit üblich war und in elementare Gesten zu giessen. So wandte sich Terry Fox früh von traditionellen Kunstformen wie der Malerei ab. Stattdessen begann er, Alltagssituationen als Aktionen der Kunst zu inszenieren und im Rahmen von Performances immer häufiger auch seinen Körper einzusetzen. In seinen Werken beschäftigten ihn persönliche Erfahrungen und seine eigene unmittelbare Lebenswahrnehmung. Eine wichtige Rolle spielte dabei das Labyrinth in der Kathedrale von Chartres. Terry Fox entdeckte es während einer Reise 1971. In den folgenden elf Jahren setzte er sich intensiv damit auseinander. Er deutete es metaphorisch als seinen eigenen, von Krankheit geprägten Lebensweg. Der Pfad des Labyrinths führt zwar sicher ins Zentrum, ist aber so gewunden, dass man den Überblick verliert. Orientierung bleibt im Labyrinth schwierig. Diese Schwierigkeiten verarbeitete Terry Fox in seinen Arbeiten. So befasste er sich mit komplexen Textanordnungen und Geheimcodes.
Ab Mitte der 1970er Jahre nutzte er Räume als Resonanzkörper für seine Klangperformances, indem er Klaviersaiten von Wand zu Wand spannte und beeinflusste damit auch die europäische Klangkunstbewegung. Terry Fox war aber auch von den Werken Adolf Wölflis und Robert Walsers fasziniert. Auch daran knüpft die Ausstellung. Den Auftakt bildet eine Aktion von Terry Fox an der Furk’Art 1990, zu der er eine Performance und eine Installation beisteuerte. Die Ausstellung versammelt die mediale Bandbreite an Werken von Terry Fox und versucht, seinem thematischen Universum näher zu kommen. Gleichzeitig schwingt die Frage nach der Ausstellbarkeit von Performancekunst mit, die im begleitenden Symposium vertieft wird.
Eine Kooperation des Kunstmuseum Bern mit der Akademie der Künste Berlin, dem BAM – Musée des Beaux-Arts Mons und dem Von der Heydt- Museum Wuppertal.