Biennale Bern im Kunstmuseum Bern mit dem Zentrum Paul Klee
2010 ist auch das Kunstmuseum Bern – in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Paul Klee – bei der zweiten Biennale Bern mit von der Partie. Während neun Tagen werden drei ausgewählte Werke von internationalen Gegenwartskünstlern zum Thema „Wut“ gezeigt, welche gleichzeitig einen kleinen Ausblick auf die grosse Themenausstellung „Lust und Laster. Die sieben Todsünden von Dürer bis Nauman“ (eine Koproduktion mit dem Zentrum Paul Klee) geben wird, zumal „ira“ (Zorn, Wut) zu den sieben Todsünden zählt.
So eindeutig und wieder erkennbar das Gefühl der Wut für den Einzelnen ist, so selten wird es in der Bildenden Kunst thematisiert. Dies scheint dem Umstand geschuldet, dass sich Darstellungen von Wut hauptsächlich zwischen zwei Gefahrenzonen bewegen, einerseits der pubertären Wutinszenierung, welche zwar in lustvoller Zerstörung gipfeln, aber ansonsten wenig Erkenntnisgewinn bringen kann, und andererseits psychologisierenden Wutanalysen, welche nur noch einen schwachen Widerschein des zuvor machtvollen Gefühls abgeben. Mit drei ausgewählten Werken wird ein Panorama an Wutdarstellungen als kleiner Vorgeschmack auf die nachfolgende Ausstellung sichtbar. Sie bewegen sich zwischen politischen Wutäusserungen (Artur Žmijewski, Democracies, 2007-09, 20 Videofilme, Gesamtlänge ca. 155 Min.), ritualisiertem Wutverhalten in der Sportwelt (Lutz/Guggisberg, The Angry Coach, 2004, Video, 9:30 Min.) und der interaktiven Einladung an Besucher und Besucherinnen, ihrer Wut im Kunstmuseum freien Lauf zu lassen (Kendell Geers, Masked Ball, 2007, Fussball mit Politikermasken).