Silvia Gertsch, Xerxes Ach: Sinnesreize
Die Werke des Künstlerpaars Silvia Gertsch (*1963) und Xerxes Ach (*1957) unterscheiden sich durch den Einsatz von verschiedenen stilistischen Mitteln, Materialien und Bildsprachen. Beiden Künstlern ist jedoch gemein, dass sie sich mit Licht und Farbe beschäftigen. Die Herbstausstellung im Kunstmuseum Bern bietet Begegnung mit den beiden Berner Künstlern, deren Werke noch nie in einer konzentrierten Einzel- oder Paarausstellung im Kunstmuseum Bern zu sehen waren.
Silvia Gertschs Hinterglasmalereien zeigen junge Menschen im Sommer, beim Sonnenbaden, beim Schlendern auf der Strasse oder Kinder im selbstvergessenen Spiel. Xerxes Ach widmet sich dagegen Mikrophänomenen, bei denen Licht auf unterschiedliche Materialien trifft und sich dort auf verschiedenste Weise bricht. Obwohl von zwei unterschiedlichen stilistischen Sprachen – Realismus hier und abstrakte Farbfeldmalerei dort – herkommend, gehen beide Künstler zunächst von Fotografien aus. Mithilfe der Fotografie halten sie die vergänglichen Momente und flüchtigen visuellen Reize fest. Im Falle von Gertsch handelt es sich um aus dem Leben gegriffene Schnappschüsse, die sich ansonsten in der Banalität des Alltags verlieren würden. Ach wendet dagegen den Blick auf die Details realer Lichterscheinungen und lässt sie in seinen Werken zu einer kosmischen Weltschau werden.
Silvia Gertsch und Xerxes Ach beschäftigen sich beide mit der Flüchtigkeit des Lebens und der Vergänglichkeit sinnlicher Ereignisse. Vom gemeinsamen Lebensraum ausgehend wird in der Ausstellung – für welche viele neue Werke entstehen – die Gegensätzlichkeit der stilistischen Sprache herausgearbeitet und dem Sehen als sinnliche Welterfahrung Raum gegeben.