Star der Kunstszene zwischen Provokation und persönlicher Tragik
20 Years
Tracey Emin gehört zu den berühmtesten britischen Künstlern der Gegenwart. Die erste grosse Retrospektive gibt einen Überblick über ihre Karriere von den späten 1980er Jahren bis heute. Es ist die bislang umfangreichste und bedeutendste Tracey Emin-Ausstellung, welche von der Scottish National Gallery of Modern Art in Edinburgh zusammengestellt wurde und als erste Einzelausstellung überhaupt in der Schweiz gezeigt wird. Das Kunstmuseum Bern bietet die einzigartige Gelegenheit, aktuelle und jüngere Werke in Gegenüberstellung zu erleben und durch den Dunst von Glamour und persönlicher Tragik, welche den Star Tracey Emin umgeben, hindurchzuschauen.
1963 in London geboren wurde Tracey Emin im Umfeld der Young
British Artists (YBA) entdeckt und erreichte mit ihren kompromisslos
autobiografischen Werken rasch ein grosses Publikum. In ihrer Heimat
geniesst Tracey Emin grossen Prominentenstatus. Ihre Werke werden von
bekannten Persönlichkeiten gesammelt und sie ist immer wieder ein
beliebter Gast auf Parties und in Talk-Shows. Regelmässig erscheint ihre persönliche Zeitungskolumne im «The Independent».
Emin absolvierte ihre Ausbildung am Maidstone College of Art und
am Royal College of Art in London und hatte ab 1998 internationale
Ausstellungserfolge in Amsterdam, New York, Sydney, Tokyo, München und
Istanbul. Sie wurde 2007 Mitglied der Royal Academy of Arts und
bespielte im selben Jahr den Britischen Pavillon an der Biennale in
Venedig.
Zu den Höhepunkten der Ausstellung in Bern gehört zweifellos My
Bed - das ungemachte Bett der Künstlerin -, vielleicht das bekannteste
Werk Emins überhaupt, das 1999 als Beitrag bei der Turner
Prize-Ausstellung einen Skandal hervorrief. Aber auch weitere Werke, in
denen Emin ihre sexuelle Vergangenheit, ihre fehlende Schulbildung, ihre Alkoholexzesse sowie ihre Kinderlosigkeit thematisiert, sind nicht
minder provokant und fordern eine stete Neubestimmung der Arbeiten
zwischen reinem Selbstzeugnis und Kunstwerk.
Präsentiert wird eine breite Vielfalt an Medien: von Emins grossformatigen bestickten Stoffbildern bis zu Videofilmen, von Neonarbeiten und grossräumigen Installationen bis zu intimen Zeichnungen, Monotypien und lichten Gemälden.
Die Ausstellung wurde organisiert von der Scottish National Gallery of Modern Art, Edinburgh in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Bern.