Präsentation der Sammlung Stiftung Othmar Huber
«Expressionismus und Abstraktion» Schätze der klassischen Moderne: Stiftung Othmar Huber
Im Juni 2007 konnte das Kunstmuseum Bern über den kapitalen Sammlungszuwachs von 10 Meisterwerken der klassischen Moderne berichten. Die Werke ergänzen die Bestände der Stiftung Othmar Huber, da sie aus der Sammlung des Stifters stammen und bisher im Besitze seiner Tochter waren. Das hochstehende Konvolut umfasst fünf Arbeiten von Paul Klee und je ein Werk von Ernst Barlach, Marc Chagall, Otto Dix, Maurice de Vlaminck sowie Marianne Werefkin. Der bedeutende Sammlungszuwachs kann nun im Rahmen der geschlossenen Präsentation des Bestandes der Stiftung Othmar Huber erstmals der Öffentlichkeit gezeigt werden.
Das Konvolut ist der wichtigste Sammlungszuwachs des Kunstmuseums Bern
im Bereich der Klassischen Moderne seit der Schenkung von Georges F.
Keller im Jahr 1981. Es gliedert sich hervorragend in die Sammlung des
Museums ein, wo es bestehende Schwerpunkte ergänzt und Lücken schliesst. Von grosser Bedeutung ist natürlich die Gruppe von fünf Arbeiten Paul
Klees, die den bisherigen Bestand dieses Künstlers um wichtige Aspekte
bereichert. Besondere Erwähnung verdienen Krähenlandschaft (1925, 212)
und Zwergmärchen (1925, 255), zwei herausragende Tafelbilder aus der
Bauhaus-Zeit, die bisher in der Sammlung ungenügend repräsentiert war.
Mit Barlachs Die Hexe auf den Scheitern kommt zu den beiden
Bronzeplastiken Russische Bettlerin II und Begegnung (beide ebenfalls
aus der Stiftung Othmar Huber) die erste Holzskulptur dieses bedeutenden expressionistischen Bildhauers hinzu; sie vermag besonders gut seine
Auseinandersetzung mit der mittelalterlichen Kunst zu veranschaulichen.
Chagalls Spätwerk La fuite en Egypte ergänzt aufs Schönste unser frühes
Meisterwerk Dédié à ma fiancée, während Otto Dix, Maurice Vlaminck und
Marianne von Werefkin in der Gemäldesammlung des Museums bisher gar
nicht vertreten waren. Besonders die Werke von Vlaminck und Werefkin
schliessen sich aber ideal an bestehende Werkgruppen; Gemälde dieser
Künstler standen seit längerem auf der Wunschliste der Sammlungspolitik
des Kunstmuseums Bern.
Stiftung Othmar Huber
Die Stiftung wurde 1979 vom Glarner Augenarzt und Kunstsammler
Othmar Huber gegründet. Das Stiftungsgut umfasst nur Kunstwerke, nämlich Gemälde, Skulpturen und graphische Blätter gemäss dem ursprünglichen
Stiftungsinventar. Der massgebliche Teil der Kunstwerke ist im
Kunstmuseum Bern domiziliert, je ein kleiner Teil im Kunsthaus Glarus
und im Aargauer Kunsthaus. Zweck der Stiftung ist es, die Kunstwerke zu
erhalten und nach Möglichkeit der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Präsident der Stiftung ist Rolf Marti-Huber seit 1979.